8.9.2006 – 15:57 Uhr
Lediglich die Hälfte ihres tariflichen Mindestlohnes hatten nach ihren eigenen Angaben die Arbeiter der polnischen Westbud Sp. z.o.o für ihre Arbeit an den „Schloss-Arkaden“ in Braunschweig bekommen. Generalunternehmer des Bauvorhabens ist die HOCHTIEF Construction AG. Nach außergerichtlichen Verhandlungen des EVW mit dem Essener Baukonzern kann der Wanderarbeiterverband 110.000 Euro netto an seine Westbud-Mitglieder auszahlen. Diesen Erfolg schreibt sich der EVW vor allem deswegen auf die Fahne, weil es ihm gemeinsam mit dem IG BAU-Bezirksverband Braunschweig-Goslar gelungen war, eine große Zahl der polnischen Arbeiter zu organisieren. Die Arbeiter legten zeitweise die Arbeit nieder und demonstrierten in der Braunschweiger Innenstadt. Nach EVW-Informationen hatte das Tauziehen um die Löhne für die Westbud-Arbeiter hohe Wellen geschlagen. So hätte das polnische Wirtschaftsministerium bei der deutschen Botschaft in Warschau interveniert und Einflussnahme auf die Freigabe der eingefrorenen Westbud-Konten versucht. Polnische Medien hätten gegen willkürliche Maßnahmen deutscher Behörden gegen die polnische Firma und gegen die „Gewerkschaftsmafia“ gewettert.