9.8.2007 – 14:46 Uhr
von Matthias Kirchner
Sie hätten immer ihren Lohn bekommen, bis der Zoll eine Razzia auf der Baustelle ihrer Firma, der rumänischen EUROPROIECT IMPEX S.R.L., in Neckargemünd gemacht hätte. Der Zoll hätte dann die Konten der Firma dichtgemacht und dann hätten die Arbeiter auf den Baustellen Klinikum Darmstadt und Kreiskrankenhaus Schwetzingen keine Löhne für Juni und Juli mehr bekommen. Plausibel klingt das nicht, meint der Generalsekretär des Europäischen Verbandes der Wanderarbeiter (EVW), Matthias Kirchner: „Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit, die beim Zoll angesiedelt ist, macht keine Konten dicht, wenn ordentlich Mindestlohn bezahlt wird“. Und das sei in Neckargemünd nicht der Fall gewesen.
Deswegen habe der Wanderarbeiterverband für die Rumänen dort die Lohnzahlung von dem bayerischen Generalunternehmer erreicht. So nun auch von dem Generalunternehmer am Kreiskrankenhaus Schwetzingen aus Neustadt an der Weinstraße. Zumindest für sechs Rumänen, die seit zwei Wochen in Mannheim ausgeharrt hatten, um nicht ohne Lohn nach Rumänien zurück zu müssen. Kirchner: „Die fünfzehn, die heimgefahren sind, weil ihnen der Lohn in Rumänien versprochen worden ist, werden wohl durch die Röhre schauen“. Kirchner äußert sich lobend, dass mit dem Neustadter Unternehmen eine schnelle gütliche Einigung möglich war, ohne dass ein Gericht bemüht werden musste. Die rumänische Firma, die nach Kirchner’s Einschätzung eine typische Briefkastenfirma sei, wurde von dem Generalunternehmer am Darmstädter Klinikum inzwischen aus dem Vertrag herausgekündigt. Der Lohn für Juni sei gezahlt worden, für Juli lediglich ein geringer Vorschuss.