11.8.2009 – 12:24 Uhr
von Kathrin Winkler, IG BAU Nürnberg
Gestrandet in Nürnberg: Drei Monaten schufteten 42 rumänische Bauarbeiter ohne einen Cent Lohn auf einer Baustelle auf dem MAN-Betriebsgelände. „Ihr rumänischer Arbeitgeber Onyx hat sie immer wieder vertröstet – jetzt hat das Unternehmen den Bankrott erklärt“, so Kathrin Winkler, Gewerkschaftssekretärin der IG BAU Mittelfranken. Gesetzlich müsse nun das Unternehmen in die Bresche springen, das die rumänische Subfirma angeheuert hat: das Bauunternehmen Bürger aus Passau. „Das Arbeitnehmerentsendegesetz sieht eine Haftung klar vor. Bürger allerdings kümmert die Gesetzeslage scheinbar wenig. Die haben nur angeboten, einen Bus nach Rumänien zu bezahlen. Vermutlich, um das ‚Problem’ damit los zu sein“, vermutet Kathrin Winkler. „Erste Hilfe“ gab es für die Bauarbeiter jetzt von der IG BAU. Ehrenamtliche der Gewerkschaft gingen mit den Rumänen zum „Noteinkauf“. „Die Kollegen leben von der Hand in den Mund. Ihre ganzen Ersparnisse haben sie aufgebraucht“, so Kathrin Winkler. Noch dramatischer sehe es aber bei ihren Familien in Rumänien aus. „Die Ehefrauen können die Rechnungen nicht mehr bezahlen. Es fehlt Geld für die Schulsachen der Kinder und für das Nötigste zum Leben“, berichtet Winkler von den Erzählungen der rumänischen Kollegen. Die IG BAU will jetzt Druck auf die Firma Bürger machen: „Das Unternehmen ist in der Pflicht, die ausstehenden Löhne zu übernehmen“, betont die IG BAU-Gewerkschaftssekretärin Katrin Winkler. Bürger habe versucht, mit einer dubiosen Firma als Subunternehmen einen Extraprofit einzufahren. „Wenn so eine Rechnung nicht aufgeht, dürfen die Bauarbeiter darunter nicht leiden“, so Winkler.