16.4.2006 – 11:26 Uhr
von Matthias Kirchner
Kann es sein, dass ausländische Subunternehmerfirmen auf Baustellen in Deutschland malochen lassen und in voller Absicht ihre Arbeiter nicht bezahlen? Zumindest, was rumänische Firmen angeht, drängt sich dem EVW dieser Verdacht auf. Da meldet sich zum Beispiel für Rumänen, die in Stuttgart gearbeitet hatten, ein Rechtsanwalt und macht gegen den Generalunternehmer die Mindestlohnzahlung geltend. In unverfrorener Weise stellt sich der rumänische Unternehmer auch noch hin und bestätigt, dass er seine Leute nicht bezahlt hat und dass er den Rechtsanwalt beauftragt hat, für die Arbeiter gegen den Generalunternehmer die Löhne einzufordern. Dafür hat er von seinen Leuten die Vollmachten eingesammelt. Ähnlich stellt sich ein Fall dar, in dem die rumänische GEOBuilding mit Firmenadresse in München eine unrühmliche Rolle spielt. Der Zoll deckte auf, dass diese Firma auf der Baustelle „Polizeipräsidium Rottweil“ die Arbeiter nicht bezahlt hatte. Die Stuttgarter Firma Wolff + Müller musste die Löhne übernehmen. Die gleiche Firma GEOBuilding zahlte dann in München keine Löhne, so dass die Passauer Firma Josef Pfaffinger GmbH tief in das Portemonnaie greifen musste: nach mehreren Verhandlungen, die der EVW für die Rumänen führte, erhielten die Arbeiter über 65.000 Euro netto ausbezahlt. Es gibt natürlich zu denken, dass auch bei diesem Fall plötzlich ein Rechtsanwalt auf der Baustelle aufgekreuzt war und von einem Teil der Leute Vollmachten einsackte. Wie der wohl auf die Baustelle gekommen war? Zumindest für den EVW ist die Sache klar: dieser Rechtsanwalt war geschickt. Von wem wohl?