12.8.2009 – 18:4 Uhr
von Mihai Balan
Hamburg, März 2009 Der EVW stand im Frühjahr/Sommer 2009 in mehreren Aktionen der IG BAU zur Seite. In Hamburg kam es zu einem Arbeitskonflikt zwischen rumänischen Wanderarbeitern, dem rumänischen Subunternehmer, der diese entsandt hatte und dem ansässigen Generalunternehmer. Wie so häufig, wurden sich die beteiligten Unternehmer untereinander nicht über diverse Abschläge auf Rechnungsbeträge einig, weil der Generalunternehmer eine „mangelhafte Verarbeitung“ rügte. Der Geldfluss geriet ins Stocken, so dass der Subunternehmer seine Arbeiter nicht mehr auszahlte. Arbeiter, die zum Teil bereits früher gewerkschaftlich organisiert waren, riefen in ihrer Not den EVW zu Hilfe.
Manch einer war in den letzten 12 Monaten bereits drei Mal um seinen vollen Lohn gebracht worden. Vielen stand im Gesicht geschrieben, dass es ihnen langt. Viele gaben aber auch an, dass sie finanziell mit dem Rücken zur Wand stehen und dass sie sich eine erneute Abzocke diesmal nicht bieten lassen können und wollen. Der EVW setzte sich mit der örtlichen IG BAU in Verbindung. Gemeinsam sprachen wir mit den Arbeitern. 17 von 120 Beschäftigten traten sofort der Gewerkschaft bei. Für sie erreichten wir umgehend eine Lohnzahlung durch den in diesem Fall einmal sofort kooperationsbereiten Generalunternehmer. Auf die Schilderungen der Arbeiter, dass der Subunternehmer sie dazu gezwungen hätte, auf Teile des Mindestlohnes zu verzichten, reagierte der Generalunternehmer sehr empört. Nach diesem ersten Erfolg überwanden auch die übrigen 103 Beschäftigten ihre Befürchtungen und schlossen sich ebenfalls der Gewerkschaft an. In außergerichtlichen Verhandlungen konnte eine Gesamtsumme von ca. 173.000 Euro vereinbart werden, die an die Arbeiter ausbezahlt wird.