12.8.2009 – 18:5 Uhr
von Mihai Balan
Als die IG BAU feststellte, dass auf einer der größten Baustellen Deutschlands, dem Flughafen Berlin-Schönefeld, viele Wanderarbeiter tätig sind, leitete sie mit Unterstützung durch den EVW-Mitarbeiter Mihai Balan eine gemeinsame Aktion zu deren Organisierung ein. Mittels Infokampagnen versuchte man an die Arbeiter, deren Zahl sich weit über 200 belief, zunächst ranzukommen. Einige freuten sich über unsere Bemühungen, die Aufklärungsarbeit und Hilfsangebote beinhalteten. Manche sagten uns offen, dass sie weder Mindestlöhne erhalten, noch dass sich die Unternehmer an die in Rumänien versprochenen Abmachungen halten. Andere wiederum mieden jeden Kontakt zur Gewerkschaft.
Wenn wir sie dennoch ansprachen, sagten sie, dass sie nicht mit uns gesehen werden dürfen, da sie sonst von den Unternehmern wieder „abgeschoben“ würden. Letztlich traute sich aber niemand von ihnen, mit uns gemeinsam für bessere Bedingungen aktiv zu werden. Die örtliche Gewerkschaft hat deshalb zunächst ihre Bemühungen, die den Arbeitern galten, auf Eis gelegt, nachdem z.B. eine Kulturveranstaltung wegen fehlendem Interesse wieder abgeblasen werden musste. Diese insgesamt eher unbefriedigende Situation werde aber keinesfalls auf Dauer hingenommen, so der zuständige IG BAU Gewerkschaftssekretär. Die IG BAU plant nun andere Wege im Umgang mit den skandalösen Arbeitsbedingungen auf der Baustelle. Ecken und Kanten bietet die Baustelle ja ohnehin genug…